Die Podiumsdiskussion der Arbeiterkammer (AK) Burgenland und der Gewerkschaft vida zur Nationalratswahl, bei der die Positionen der verschiedenen Parteien zu den Interessen der Arbeitnehmer beleuchtet werden sollten, wurde überraschend abgesagt. FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig, der als Vertreter der FPÖ ebenfalls eingeladen war, erfuhr von der Absage nicht etwa direkt, sondern aus den Medien. Erst auf Nachfrage seines Büros bestätigte die Arbeiterkammer die Absage mit der lapidaren Begründung, es hätten sich zu wenige Personen angemeldet.
Petschnig zeigt sich von dieser Vorgangsweise enttäuscht: „Es ist ein Armutszeugnis für die rote Arbeiterkammer und den dunkelroten ÖGB, dass sie nicht einmal in der Lage sind, ein Mindestmaß an Interesse für ihre eigenen Veranstaltungen zu mobilisieren. Offenbar sind die Positionen, die dort vertreten werden, selbst für die eigenen Berufsfunktionäre so uninteressant, dass man nicht einmal die Säle füllen kann.“
Tatsächlich scheint das mangelnde Interesse auf die inhaltliche Leere und die wenig inspirierenden Vorschläge von AK und des ÖGB zurückzuführen zu sein. Forderungen wie die Einführung einer Vermögenssteuer oder die 32-Stunden-Woche kratzen offenbar nicht einmal die eigenen Berufsfunktionäre. Diese Ideen, die als Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit präsentiert werden, erweisen sich in der Praxis als wenig durchdacht und sind offensichtlich nicht in der Lage, die Menschen zu mobilisieren. Es verwundert daher nicht, dass eine Podiumsdiskussion mit derart wenig Substanz auf so wenig Resonanz stößt.
Die Absage der Veranstaltung hat aber noch eine andere Dimension. „Dass man sich nicht einmal traut, mit mir in eine Diskussion zu gehen, spricht Bände über die Verfassung dieser SPÖ-Gruppe“, kommentiert Petschnig weiter. „Offensichtlich mangelt es den Verantwortlichen an Konzepten und Argumenten, die den Bürgern wirklich weiterhelfen würden. Es ist leichter, eine Diskussion abzusagen, als sich den harten Fragen zu stellen.“
„In Zeiten, in denen die Menschen nach Orientierung und klaren Konzepten suchen, ist es unerlässlich, sich der öffentlichen Diskussion zu stellen – auch wenn diese unbequem sein mag. Dass AK und ÖGB diese Chance verstreichen lassen, ist ein trauriges Zeugnis für den Zustand der Arbeitnehmervertretungen im Burgenland.“, so Petschnig.