Studie zeigt: Von 850 auf nur noch rund 400 fertiggestellte Wohneinheiten bis 2026 – Wohnungsbaupolitik am Scheideweg
LAbg. Mag. Thomas Grandits warnt eindringlich: „2026 droht ein Rückgang um mehr als die Hälfte bei den fertiggestellten Wohnungen.“ Einer aktuellen Studie zur Bautätigkeit im Burgenland zufolge wurden im Jahr 2024 noch etwa 850 Wohneinheiten fertiggestellt – Prognosen zufolge soll diese Zahl bis 2026 auf rund 400 Einheiten sinken. Besonders alarmierend ist, dass der Anteil gemeinnütziger Bauträger mit 84 Prozent sehr hoch ist, was den Wohnbau nahezu vollständig von der Wohnbauförderung abhängig macht. Dringende Maßnahmen sind erforderlich, um mit zielgerichtetem Einsatz der Fördermittel weiterhin leistbare Mietwohnungen zu schaffen.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das Prestigeprojekt SOWO Burgenland. Landeshauptmann Doskozil und Landesrat Dorner schufen 2022 die SOWO Burgenland GmbH – ein Modell, das sich inzwischen als Fehlgriff entpuppt. Bislang wurde lediglich ein einziges Projekt umgesetzt: sechs Reihenhäuser in Pinkafeld. Angesichts der enormen Kosten für diese Gesellschaft ist dies ein inakzeptables Ergebnis. Zudem operiert das von SOWO favorisierte Modell des „Mieteigentums“ außerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes (WGG).
Die Problematik wird im Landesnorden besonders deutlich: Trotz hoher Neubauaktivitäten liegen die Angebotspreise im Bezirk Neusiedl am See mit 5.680 Euro pro Quadratmeter an der Spitze. Die vermeintlich günstigeren Preise im Mittel- und Südburgenland nützen vor allem jenen nicht, die ohnehin Schwierigkeiten haben, eine der wenigen Neubauwohnungen zu erhalten – ein direktes Resultat der sinkenden Bautätigkeit.
Der Zukunftsplan 2030 der Landesregierung setzt weiterhin auf die SOWO Burgenland GmbH und plant zudem eine „Kontrolle der Miethöhe“. Doch es ist fraglich, ob diese Maßnahmen die Preisentwicklung tatsächlich bremsen oder stabilisieren können. Anstatt auf mehr Bürokratie und zentrale Steuerung zu setzen, bedarf es einer klaren Fokussierung auf gezielte Fördermaßnahmen für leistbaren Wohnbau.
„Leistbare Mieten sind die Voraussetzung dafür, dass junge Menschen sich später Eigentum leisten können. Die Landesregierung muss dem bevorstehenden massiven Rückgang im Wohnbau rasch entgegenwirken und die Wohnbauförderung so ausgestalten, dass weiterhin genügend leistbare Mietwohnungen gebaut werden können!“ so der freiheitliche Wohnbausprecher LAbg. Mag. Thomas Grandits.
Unser Pressedienst dazu vom 19. Feber stößt in der Bevölkerung auf breite Resonanz – ein deutliches Zeichen für die dringende Notwendigkeit, den Wohnungsbau im Burgenland neu zu denken. Vor diesem Hintergrund wird der Freiheitliche Landtagsklub einen Antrag im Landtag einbringen, um effektive und nachhaltige Maßnahmen zur Sicherung von leistbarem Wohnraum durchzusetzen.