Seit der Einführung des Anstellungsmodells für betreuende Vertrauenspersonen im Burgenland haben lediglich fünf Personen dieses Angebot in Anspruch genommen. Die Landesregierung hat diese geringe Beteiligung bisher verschwiegen. Die geringe Teilnahme deutet auf erheblichen Verbesserungsbedarf hin.
„Grundsätzlich begrüßen wir das Anstellungsmodell und haben es auch mit unseren Stimmen im Landtag unterstützt“, erklärt Norbert Hofer, Spitzenkandidat der FPÖ Burgenland bei der Landtagswahl. „Allerdings kommt es bei der Umsetzung offenbar zu Problemen. Die Landesregierung hat die Verantwortung, den Landtag zu informieren, wenn es logistischen Verbesserungsbedarf gibt.“
Besonders schwer verständlich ist, warum ausgerechnet Landesrat Leonhard Schneemann, der im Pflegebereich alle Hände voll zu tun hätte, den Landeshauptmann, dem ich alles erdenklich Gute und rasche Genesung wünsche, während seiner Abwesenheit vertritt. „Es gibt doch eine Landeshauptmann-Stellvertreterin, deren Aufgabe genau in solchen Situationen liegt“, bemängelt Hofer.
Die Landesregierung hat das Anstellungsmodell für betreuende Angehörige und Vertrauenspersonen als sozialpolitischen Meilenstein präsentiert. Seit November 2019 ermöglicht das Burgenland als einziges Bundesland die Anstellung von betreuenden Angehörigen. Mit 1. Januar 2024 wurde das Modell auf Vertrauenspersonen ausgeweitet, um auch Personen ohne familiäres Verwandtschaftsverhältnis, aber mit engem Vertrauensverhältnis zur pflegebedürftigen Person, einzubeziehen. Ziel war es, mehr Menschen eine Betreuung zu Hause zu ermöglichen und so einer stationären Pflege vorzubeugen.
Trotz dieser Ankündigungen zeigt die Realität ein anderes Bild. Die geringe Anzahl von nur fünf Vertrauenspersonen, die das Modell nutzen, steht in starkem Kontrast zu den Erwartungen der Landesregierung. Diese Diskrepanz wirft Fragen zur Wirksamkeit und Umsetzung des Modells.
„Es braucht jetzt eine ehrliche Bestandsaufnahme als Grundlage für die notwendigen gesetzlichen Reparaturen“, so Hofer.